Für die Narren bedeutet das nicht nur einen enggetakteten Terminkalender, sondern auch einen erhöhten Organisationsaufwand. "Wir müssen alles in viel kürzerer Zeit bewältigen. Eine zu späte Fasnet ist allerdings auch nichts, da hat man dann die Gelegenheit, etwas rumzutrödeln", sagt Michael Lehmann, Zunftmeister der Narrenzunft Frohsinn. Mitte Februar sei einfach ideal.

 Nun ist aber bereits am 4. Februar der Schmotzigen Dunnschtig. Und obwohl die Fasnet früh beginnt, kann mit den Vorbereitungen nicht wirklich früher gestartet werden – das funktioniert nicht. So sind die wenigstens in der Adventszeit in der richtigen Stimmung, um sich mit der Fasnet zu beschäftigen. Bei der Vielzahl der Aufgaben fällt es eben schon auf, wenn zwei oder drei Wochen fehlen.

 Ein gutes Beispiel ist der Wagenbau. Die fleißigen Werkle, die hinter den Kulissen dafür sorgen, dass der Sonntagsumzug etwas ganz besonderes ist, haben einfach weniger Zeit, um die Wagen zu fertigen. Fünf oder sechs werden es voraussichtlich dann doch, auch wenn die Wagenbauer alle Berufstätig sind. Hinzu kommt, dass in die Werkstatt nicht so viele Wagen auf einmal passen und so öfters vom Weiherhof zum Sennhof gefahren werden muss, um wieder Platz zu schaffen. Da nur langsam gefahren werden kann, ist bei so einer Aktion schon einmal gern einen mehr Zeit einzuplanen. "Für den Wagenbau ist die kurze Fasnet echt heftig. Zwei oder drei Wochen mehr, täten uns auf jeden Fall gut", sagt der Zweiten Zunftmeister Wolfgang Hansel.

 Ebenfalls bleibt für die Genehmigungen in diesem Jahr weniger Zeit: "Man merkt, dass die Stadt aufs Gas drückt", sagt der Zunftmeister. Schließlich muss dieses Mal alles in kürzerer Zeit abgewickelt werden, hinzu kommen die Feiertage und der Urlaub zwischen den Jahren. Doch ist der Antrag erst einmal im Rathaus eingegangen, dann würde alles ganz schnell gehen.

 Auch am Terminplan macht sich die kurze Fasnet bemerkbar. "Ein Termin folgt auf den anderen", sagt Lehmann. Weil neben den heimischen Traditionsveranstaltungen kaum noch Zeit für anderen Veranstaltungen bleibt, wird der Frohsinn in diesem Jahr nur ein Narrentreffen besuchen: Am 23. und 24. Januar geht es nach Lindau, wo das das große Treffen der Vereinigung schwäbisch-alemannischen Vereinigung in Lindau. Dort wird sich die Zunft in der ganzen Pracht präsentieren.